Von B wie Berlin bis C wie Chäsfondue

Die letzte Woche reisten wir durch Deutschland, Polen und die Baltischen Staaten, sodass wir nun schon an der Grenze zu Russland stehen.
Wir möchten euch von unseren Erlebnissen der letzten Woche berichten:

BERLIN

Am Mittag angekommen in Berlin, geht es gleich los mit dem Velo ins Zentrum. Wir klappern die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ab:  Reichstag, Brandenburger Tor, Checkpoint Charlie und noch einige Mauerüberreste.
Am zweiten Tag in Berlin gab es dann den Berliner Mauerpark und die obligate East-Side-Gallery zu bestaunen. Zum Mittagessen durfte natürlich die Currywurst nicht fehlen (Obwohl diese nicht auf der Liste der kulinarischen Weltreise steht. Diese Liste haben wir von Freunden erhalten und müssen in jedem Land Spezialitäten probieren.)
Am Nachmittag machten wir eine Führung in die Berliner Unterwelten. Dabei konnten wir eine alte Zivilschutzanlage, die im zweiten Weltkrieg benutzt wurde, besichtigen. Diese Führung war wirklich sehr eindrücklich und empfehlenswert. Die Anlage wurde ursprünglich als Wohnraum für U-Bahn-Mitarbeiter gebaut worden. Sie wurde erst nachträglich zu einer Zivilschutzanlage für ca. 3000 Personen umfunktioniert und dann schlussendlich bei Bombenanschlägen von jeweils 7000 Personen benutzt.
Am Abend nutzten wir dann noch die städtische Atmosphäre für ein paar Fotos um unsere Stative zu testen:

POLEN

Weiter ging es an die polnische Küste. Wir waren überwältigt vom schönen Strand, der sich hinter dem Wäldchen, in dem wir übernachteten, versteckt hat.
Mitten in der Nacht fuhr übrigens noch ein Feuerwehrauto zu und parkte direkt hinter uns. Am Morgen stellte sich heraus, dass es auch ein Camper-Van ist. Darin übernachtete eine junge Berliner Familie, die am Wochenende aus dem Berliner Alltag ausbrechen und regelmässig an diesen schönen Strand fahren.
Weiter ging es in den Slowinski Nationalpark. In diesem Nationalpark befindet sich die höchste Wander-Sanddüne von Europa. Wir nahmen eine abendliche 10km-Wanderung unter die Füsse, um auf diese Düne zu wandern. Der Ausblick von da oben war einzigartig, man konnte kilometerweit eine wüstenähnliche Landschaft sehen, die langsam den Wald verschlingt.

KALININGRAD (Russland)

Sozusagen als Hauptprobe für die Einreise nach Russland durchquerten wir auf dem Weg in die baltischen Staaten die russische Exklave Kaliningrad. Die Einreise betrug rund zwei Stunden. Hätten wir uns nicht so dumm angestellt mit den Formularen, wären wir locker in 1.5 Stunden durchgekommen. Wir füllten das eine Formular sagenhafte 3 Mal aus, bis die russische Zollbeamtin damit einverstanden war. Nach dem ersten Mal falsch ausfüllen, haben wir sogar deutsche Formulare ausgehändigt bekommen. Die schlecht übersetzten Formulare machten das Ausfüllen aber nicht gerade einfacher. Eine Anleitung zum Ausfüllen der Formulare haben wir leider erst im Nachhinein im Internet gefunden. Nun ja, wir sollten jetzt wissen, wie wir die Formulare ausfüllen müssen und sind somit vorbereitet für die Einreisen in das „richtige“ Russland.
Der bei der Einreise von uns angegebene Camping existierte leider nicht mehr, also suchten wir uns einen anderen Camping, der unsere Registrierung vornehmen konnte. Glücklicherweise verursachte das dann bei der Ausreise keine Probleme.
Der Camping war eher ein Rasenplätzchen hinter einem riesigen ca. 10-stöckigen Hotelkomplex. Das Hotel kann somit wohl noch einen kleinen Nebenverdienst erwirtschaften, indem es das Rasenplätzchen und die Dusche im Keller den reisenden Touristen anbietet.
Am nächsten Tag besuchten wir das Naturschutzgebiet auf der Kurischen Nehrung, zwischen Kaliningrad und Litauen. Die wandernde Sanddüne auf dieser Halbinsel ist ebenfalls die grösste Düne in Europa 😉
Die Strasse schlängelte sich durch den Wald, vorbei an diversen Haltestellen, wo man Naturwunder besichtigen konnte. Zum Beispiel Bäume, die einen Loopingstamm haben. Bis heute konnte es wissenschaftlich noch nicht erklärt werden, warum die Bäume so wachsen. Jonas Erklärung dafür ist, dass die Russen da einfach ein Atomlager unter der Insel verstecken.
Schlussendlich landet man an der Grenze zu Litauen. Die Durchsuchung der Autos war einiges gründlicher als bei der Einreise und nach weniger als 24 Stunden waren wir wieder aus Russland ausgereist. Die Hauptprobe „Grenzübergänge in Russland“ war somit geglückt.

Baum mit Loopingstamm in der Nähe von Kaliningrad

LITAUEN

Weiter ging es auf der Kurischen Nehrung auf litauischem Boden, welche das Naturschutzgebiet weit weniger inszenieren. Am Ende der Halbinsel führte eine Fähre zurück auf des Festland. Die Fähre war zu unserer Überraschung gratis, da man scheinbar keine Brücke bauen kann, damit die grossen Frachter noch in den Hafen einlaufen können.
Nach einem Einkauf und einem traditionellen Litauen-Nachtessen fuhren wir gleich weiter nach Lettland, wo wir bei einem Leuchtturm unsere Zelte aufschlugen.

LETTLAND

Bei 2.8°C und Graupelschauer haben wir uns entschieden, den direkten Weg nach Russland zu nehmen und nicht über Estland zu fahren.
Nach einem kurzen Stadtbummel in Riga (natürlich bei schlechtem Wetter) zog es uns Richtung Osten auf einen schönen Stellplatz in der Hoffnung, wir können warm duschen. Nichts gewesen, die Verwaltung hat vor unserer Ankunft geschlossen und da sonst niemand auf dem Stellplatz war, waren auch die sanitären Anlagen abgeschlossen. Chli stenke muesses, also machen wir ein Fondue zum Znacht.
Nun sind wir weiter an die russische Grenze gefahren und warten. Und warten. Und warten. Und schreiben diesen Bericht. Und warten. Und warten…….

Frostige Temperaturen in Lettland

Von A wie Abfahrt bis B wie Berlin

Endlich erscheint unser erster Blogbeitrag 🙂 Lange musstet ihr warten und wir staunten in der Zwischenzeit, wer alles unseren Blog abonnierte. Da sind wohl noch einige Deutsche Autobahn-Fahrer unter euch, die uns irgendwo zwischen Basel und Berlin überholt haben und unsere Aufschrift auf dem Auto gelesen haben.

Nun ja, in den letzten Tagen war ziemlich viel los. Fangen wir am Samstag an. Am Samstag haben wir die letzten Sachen aus der Wohnung geräumt und ihr noch den letzten Feinschliff verpasst. Sie glänzt nun, wie als wir eingezogen waren, dies auch Dank der Mithilfe von unseren Müttern, beide Familienhelferinnen und somit ausgebildete Expertinnen beim „Haushalt auf Vordermann bringen“. Somit konnte dann am Nachmittag unser Untermieter die Wohnung beziehen.Wir dachten noch, unsere paar Sachen im Haushalt sind locker und schnell ausgeräumt, die 15 Kisten sollten bei Weitem reichen. Weit gefehlt… die Kisten wurden bis auf den letzten Quadratcentimeter ausgenutzt.

Am Nachmittag startete dann unsere Goodbye-Party. Wir waren überwältigt, wie viele Leute vorbeikamen! Bei Bier, Wurst und Dessert (vielen Dank an alle Dessert-Bäcker und -Bäckerinnen) genossen wir den Abend und machten unzählige „Führungen“ ums und im Auto. Für diejenigen, die das verpasst haben, werden wir dann in einem späteren Blogbeitrag etwas mehr über die Ausrüstung und den Umbau des Landrovers schreiben.

Glücklicherweise befand sich unter den Besuchern auch der eine oder andere „Mechaniker“, damit vor der Abfahrt das Ersatzrad nochmals fachmännisch gewechselt werden konnte. So sollte nun das Ersatzrad auch eingefahren sein, bis wir in Australien ankommen. Wir bedanken uns für die unzähligen Memory-Sticks, gefüllt mit Musik, die uns bereits bis nach Berlin musikalisch unterhielten, und natürlich für alle weiteren Geschenke!

Goodbye-Party in der Ziegelei Hochdorf

Von Samstag auf Sonntag übernachteten wir schon im Auto, nicht weil unsere nahgelegene Wohnung schon besetzt war, sondern weil für uns das Abenteuer schon ein bisschen nach der Abschiedsparty anfangen musste.

Am Sonntag Morgen gab es noch weiteren Besuch von der Jungwacht, bevor wir dann in Hohenrain bei herrlichem Wetter im Kreise unserer Familien Pizza machen durften. Nach der Nacht auf dem Vorplatz in Hohenrain mussten am Montag Morgen noch letzte Vorbereitungen vorgenommen werden, in Hochdorf nochmals Abschied genommen werden, und dann konnte unser Abenteuer endlich starten! Mit Freudentränen in den Augen ging es los Richtung Basel (in Basel haben wir uns übrigens auch schon das erste Mal verfahren, s’esch wies esch).

Es geht los!

Den ersten Zwischenhalt gab es in Pforzheim bei x-Vision-x. Die Stossdämpfer für das Hubdach mussten noch erneuert werden, nicht dass uns noch das Dach auf den Kopf fällt, und einige Halterungen erneuert werden, sodass nichts mehr scheppert, wenn wir dann über die Pisten der Mongolei jagen. Danke für die tolle und schnelle Arbeit, sodass wir uns dann schon bald weiter Richtung Norden bewegen konnten.
Da Melanie nicht so fit war, kamen wir aber nicht mehr weit. Statt unserem üblichen ersten Ferien-Nachtessen, Pasta mit Pesto, gabs eine Flädlisuppe mit Tee und ein warmes Bett. Der Sonnenuntergang konnte auch vom Bett aus  bestens bestaunt werden:

Sonnenuntergang vom Bett aus

Am Dienstag gings dann weiter nach Erfurt. Nach einem kleinen Stadtbummel gab es noch einiges an Equipment, das noch eingekauft werden musste. Das meiste davon haben wir geplant, dass wir es erst in Deutschland kaufen werden, anderes ging trotz oder wegen vielen Checklisten vergessen: die Stative (eigentlich hatten wir gar keine, wir leihten sie immer aus…). Nun haben wir eigene Stative und hoffen, dass wir schon bald entsprechende Fotos nachliefern können, damit sich der Kauf gelohnt hat 😉 Am zweiten Abend gabs endlich auch unsere lang ersehnte Pesto. Somit können die Ferien definitiv beginnen!

Am Mittwoch, der 3. April ist’s inzwischen, ging die Fahrt weiter bis nach Berlin. Um die Mittsgszeit haben wir somit unser erstes Zwischenziel erreicht und uns auf einem Stadt-Camping eingerichtet und uns bereit gemacht um die Stadt zu erkunden. Die erste Weite – aka Deutschland – ist somit überwunden.

Ihr werdet wieder von uns hören! In der Zwischenzeit: Häbets guet!