Moskau!

Die Fahrt auf der Autobahn in und durch die Stadt geht erstaunlich gut. Es ist ein Rechts- und Links-Überholen, aber Jonas gewöhnt sich schnell daran. Wie er immer sagt: Einfach mitmachen, dann geht das von alleine. 😁

Am Mittag in Moskau auf dem Camping nordöstlich der Stadt angekommen, wollen wir gleich eine SIM-Karte fürs Tablet besorgen. Der freundliche Herr an der Reception vom Camping, der sogar Deutsch sprechen konnte, hat uns erklärt, wie wir ins Zentrum kommen und wo es den nächsten MTS-Shop gibt. Das ist der grösste Mobilfunkanbieter in Russland und wir haben bei anderen Blogs gelesen, dass dieser Anbieter super sei. Also gehen wir los zur Trämlistation.

Die Trams fahren in Moskau in der Mitte der Strasse, warten muss man allerdings am Strassenrand auf dem Trottoir.  Sobald also das Tram anhält, müssen auch die Autos auf den zwei oder drei Spuren auf der Strasse neben dem Tram anhalten, so dass die ÖV-Benutzer ein- oder aussteigen können.
Im Tram befinden sich glücklicherweise drei russische Studentinnen, die gleich sehen, dass wir mit dem russischen ÖV-System überfordert sind. Sie sind gwunderig, was wir hier wollen, und haben uns dann erklärt, wie dies mit dem Bezahlen der Tickets funktioniert. Man löst das Ticket direkt bei der Tramfahrerin (wohl ein Frauenberuf) und es kostet 55 Rubel pro Person, egal wie lange man unterwegs ist. Dies gilt auch für die Metro.
Die erste Tramfahrt mit willkommener Sitzheizung im uralten Trämli überstanden, finden wir auch den MTS-Shop im Einkaufszentrum. Mit Googelübersetzer bekommen wir auch schnell, was wir wollen. Unlimitiertes Internet für einen Monat und das für weniger als 9 Franken. Super! Oder auch nicht. Dazu später mehr.

Den Bericht vom Zoll wollten wir noch auf die Homepage hochladen. Notebook braucht aber Strom dafür, Strom gibts im Starbucks um die Ecke. Kaffe bestellt, Tisch mit Strom gefunden, doch Jonas hat den Stromadapter nicht dabei. Zum Glück haben wir Kaffee, dann ist Melanie nicht so böse auf Jonas. 😜

Bei kaltem Wetter machen wir Sightseeing in Moskau.

Am zweiten Tag in Moskau machen wir eine Stadtführung von Freewalkingtour. Das sind Stadtführungen, die von freiwilligen Stadtbewohner durchgeführt werden und man abschliessend das bezahlt, was es einem wert war. Die Studentin Tatjana hat uns sehr viel über die verschiedenen historischen Gebäude erklärt und uns intressante und lustige Geschichten über Moskau erzählt. Dabei hat man gemerkt, wie stolz die Russen auf sich und ihre Vorfahren sind.
Hier nun auch für euch einige interessante Fakten:

  • Der rote Platz ist nicht rot. Die Russen haben den Platz ursprünglich “schön” genannt. Und das ist er auch. An diesem Platz befinden sich hauptsächlich von italienischen Architekten errichtete historische Gebäude: z.B. der Kreml (der rund 27 ha grosse Amtssitz der Regierung), die St. Basilus Kathedrale oder das Kaufhaus GUM . Das russische Wort “schön” klingt ähnlich wie das russische Wort “rot”. Dadurch ist der Name des roten Platzes entstanden. Heute sind wenigstens die Mauern des Kremls am roten Platz rot. Die Mauer besteht eigentlich aus weissem Kalkstein, wurde aber im Laufe der Geschichte rot angemalt.
  • Die Russen fürchteten im Weltkrieg um ihren Moskauer Kreml und alle anderen historischen Gebäude, da der Kreml auch aus der Luft recht gut erkennbar ist. Kurzerhand wurden die Gebäude angemalt und dekoriert und auf den grossen Plätzen mittels Teppich ein neues Strassennetz vorgetäuscht. Dadurch war das Moskauer Stadtzentrum nicht mehr wiedererkennbar und blieb von Bombenangriffen verschont.

Nach der Führung gehen wir, im Auftrag von Marina und Nils, ins Restaurant und bestellen Borschtsch. Wie sich herausstellte eine leckere Randensuppe. Danke für die kulinarische Weiterbildung.

Es ist leider nicht so Fotowetter, darum entscheiden wir uns nach einem Spaziergang durch die Stadt, dass wir fürs Znacht zum Camping gehen, um dann zur Abenddämmerung nochmals auf den Roten Platz zu gehen. Dies zahlt sich voll aus! Wir konnten wunderschöne Fotos der St.Basilus Kathedrale machen. Den Abend lassen wir unter einer Glaskuppel auf einem Hügel im Park ausklingen. Der Ausblick auf die beleuchtete Stadt mit dem roten Platz, dem Kreml und den Kathedralen ist einmalig und unvergesslich. Diese Stadt würden wir jederzeit wieder besuchen!

Die St. Basilus Kathedrale am Abend.

Am Sonntagnachmittag sind wir weiter Richtung Susdal gefahren. Auf der Autobahn, etwa eine Stunde ausserhalb von Moskau, hat Jonas einen Geistesblitz: “Scheisse! Ich hab deinen Rucksack auf den Dachträger geschmissen, um ihn in die Dachbox zu verräumen! Verräumt hab ich ihn aber nicht.” Er ist natürlich nicht mehr auf dem Dach! Dank Google befinden wir uns kurze Zeit später in einem riesigen Outdoorshop. Wir finden hier einige coole Sachen, aber beschränken uns auf einen neuen Rucksack und ein paar Handschuhe für Melanie. Melanie ist sehr begeistert von der ganzen Fischer-Bekleidung, die es hier gibt. So verzögert sich die Weiterfahrt um weitere 20 Minuten.

Wir haben im Allgemeinen noch nie so grosse Supermärkte wie in Russland gesehen! Es gibt von DVD’s über Bohrmaschinen und Autozubehör bis Wasserkocher alles und erst dann kommen die Lebensmittel. Leicht überfordert laufen wir jeweils eine Gestellreihe nach der anderen ab, bis wir unseren Einkaufszettel abgearbeitet haben.

Hier ein komplettes Regal nur Wodka! Nicht im Bild ist das gegenüberliegende Regal, das mit Import-Schnaps gefüllt ist.

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