Russland: Von der Mongolei bis nach Wladiwostok

Vor uns steht eine happige Etappe. Wir fahren in etwas mehr als zwei Wochen von Ulan Bator via Baikalsee, wo wir einige Tage Pause machen, bis nach Wladiwostok. Nach dem Baikalsee gibt es nicht mehr viel zu sehen abgesehen von unendlichen Wäldern und Sümpfen, weshalb wir für diesen Teil unserer Reise etwas weniger Zeit eingeplant haben.

Naadam-Vorfest im Norden der Mongolei

Von UB aus fahren wir in den Norden, um den internationalen Grenzposten von der Mongolei nach Russland zu überqueren. Auf den Weg dahin sehen wir bei einem Stop in einem Dorf einen etwa 10-jährigen Jungen auf einem Pferd, der eine Nummer auf dem Rücken trägt. Das muss bedeuten, dass hier ein Fest stattfindet!
Wir machen uns auf die Suche und finden etwas ausserhalb des Dorfs das Festgelände. Wir treffen auf Amerikaner, die bei einem Hilfswerk arbeiten. Sie erklären uns, dass es ein Vorfest des Naadam-Festes ist. Cool! Das Naadam-Fest findet in zwei Wochen an den Nationalfeiertagen der Mongolen statt. Dann werden die Nomaden-Wettkämpfe ausgetragen: Ringen, Bogenschiessen und Reiten.
Bei diesem Vorfest sei gerade die letzte Reit-Disziplin am laufen, erzählen uns die Amerikaner. Die Kinder sind vor 20 Minuten mit den Pferden in Richtung Berge gestartet und in 10 Minuten sollten sie zurück kommen. Der Erste, der zurück ist, gewinnt.
Wir schlendern durch das Chilbi-Gelände und machen Fotos von den Leuten, die fast alle auf Pferden unterwegs sind. Dann ist es soweit, alle stehen an den Zaun und schauen Richtung Berge. Weit entfernt sieht man eine Staubwolke, die immer näher kommt. Schliesslich kommen die ersten drei Reiter nebeneinander daher geritten und treiben die Pferde an, so fest sie können. Es gibt einen Fotofinish, was wir erstaunlich finden, da die Kids jetzt eine halbe Stunde unterwegs waren. Schlussendlich sind die 30 Jungs alle im Ziel und die Zuschauer rennen zu ihnen um zu feiern.

Die jungen Reiter beim Crosscountry-Wettkampf in der Mongolei.

Darüber könnten wir Bücher schreiben: Grenzübertritte

20 km vor der Grenze Mongolei-Russland übernachten wir, um am Morgen bei Zeiten beim Zoll zu stehen. Am Morgen schauen wir auf der Webcam, die wir im Netz gefunden haben, wie die Lage vor dem Zoll aussieht. Es scheint niemand anzustehen. Also machen wir uns auf den Weg. An der Tankstelle drücken wir dem Tankwart unsere restlichen Turglik in die Hand und lassen uns den Tank füllen. 
Niemand fährt vorbei, also müssten wir immer noch die Ersten sein. Am Zoll angekommen, stehen da aber schon drei Reisebusse und fünf Autos. Hmm… Nach kurzem Herumschauen merken wir, dass die Webcam wohl auf der russischen Seite steht. Tja, dann müssen wir halt anstehen. 
Dabei kommen wir in den Genuss des mongolischen Anstehverhaltens. Reissverschluss kennen die Mongolen nicht. Es wird gedrängelt und gedrückt, was nur möglich ist. Es können acht Fahrzeuge miteinander ins Gelände einfahren. Drinnen angekommen, rennen alle aus den Autos zur Passkontrolle, um dann eventuell jemanden zu überholen. So kommt es, dass wir als viertes Auto rein fahren und als wir die Passkontrolle hinter uns hatten, unser Auto ganz alleine da steht, weil alle schon weiter sind und uns auf dem Zollgelände überholt haben. 😂
Beim russischen Zoll können drei Autos pro Spur ins Gelände fahren. Auch hier gilt dann “de Schneller esch de Gschwender”. Wir fahren zwar als erstes in das russische Zollgelände, sind dann aber die Letzten, die ins Kontrollhäuschen zur Passkontrolle kommen, da die Mongolen parkieren und sofort ins Häuschen rennen.
Drinnen merkt man aber gleich, dass die Mongolen den Russen so richtig auf den Sack gehen. Auf dem Pult der Grenzbeamtin haben alle schon ihre Papiere deponiert, so dass es voll mit Pässen und Autoausfuhr-Zetteln ist. Zum Glück sehen unsere Pässe anders aus, so kann Jonas sie im Auge behalten. Sehr amüsiert verfolgt er das Geschehen. Und unsere Pässe, die als letztes auf dem Pult gelandet sind, werden als erstes kontrolliert und abgestempelt. 
Nachdem unsere Papiere kontrolliert sind, ist das Auto an der Reihe. Die Autokontrolle wird mit einer Bodykamera festgehalten. Eigentlich wollen sie einfach wissen, was für Medikamente wir dabei haben. Wir zeigen unsere Liste (auf Deutsch), zeigen auf Kopf und Bauch und dann ist die Kontrolle bereits beendet und wir sind wieder in Russland. Später erfahren wir, dass der Medikamentenschmuggel sehr floriert und sie darum die Mongolen sehr streng kontrollieren. 

So läuft das an der Grenze (Symbolbild, Schwarzl).

Pause am Baikalsee

In Ulan Ude auf dem Taiga Pitch, ein kleiner Camping, treffen wir wieder auf Kerstin und Torben, welche wir im russischen Altai kennengelernt haben. Gerade als wir Kaffee trinken wollen, kommt ein Gewitter und wir verschieben die Kaffeerunde in den schützenden LKW der beiden. Es regnet wie aus Kübeln! Als dann noch die Sonnenstore einknickt, müssen wir doch nochmals nach draussen ins inzwischen knöcheltiefe Wasser.

Am nächsten Tag wollen wir uns mit Lukas treffen, der gerade mit Gästen am Baikalsee unterwegs ist. Lukas ist ursprünglich aus Malters und ist nach Ulan Ude ausgewandert. Nun bietet er Touren in Sibirien und um den Baikalsee an. Dabei ist er mit einem LKW unterwegs, der vier Personen Platz bietet. Falls ihr damit liebäugelt, mal nach Sibirien in die Ferien zu gehen, auf www.pajechali-reisen.ch findet ihr mehr Infos zu den Touren von Lukas.
Pajechali – auf geht’s – Richtung Baikalsee nachdem uns Lukas seine Koordinaten für die nächste Übernachtung durchgegeben hat. Die Strassen hier am Baikalsee sind gut und dank den dichten Wäldern links und rechts der Strassen kommt Sibirien-Stimmung auf. Ein schöner Kontrast zu den kargen Landschaften in der Mongolei, die wir im letzten Monat durchquert haben.
Am vereinbarten Ort angekommen, können wir es fast nicht glauben: Schönster Sandstrand mit dem Blick auf den Baikalsee, der so gross ist, dass man sich am Meer wähnen kann. Wir springen natürlich direkt in das kühle Nass, das sibirische Wetter ist nämlich richtig heiss. 
Etwas später kommen auch Kerstin und Torben an. Es gibt dann einen wunderschönen Abend mit tollen Leuten und guten, lustigen Gesprächen.

Unser “Campingplatz” direkt am Strand des Baikalsees.
Eine wunderbare Abendstimmung am Baikalsee.

Am nächsten Morgen können wir eine Baikalrobbe beobachten, wie sie in der Morgensonne versucht, etwas Wärme zu tanken. Es ist sehr selten, dass man die Süsswasserrobbe so nahe am Ufer beobachten kann.
Währenddem wir mit Kerstin und Torben ausgiebig brunchen, inklusive leckerem Omelett und Rösti, verabschieden wir uns noch von Lukas und seinen Gästen, die weiter Richtung Süden fahren. Gegen Mittag verabschieden wir uns dann auch von Kerstin und Torben, weil sich unsere Wege jetzt trennen. Sie werden nach dem Aufenthalt am Baikalsee zurück Richtung Westen fahren, während es uns ja Richtung Osten weiter treibt.
Wir verbringen noch zwei weitere Nächte am Baikalsee, um noch ein bisschen Energie zu tanken für die Fahrt nach Wladiwostok.

Die Baikalrobbe machts uns vor: Sie entspannt am Baikalsee.
Und hier entspannen wir am Baikalsee.

Ab durch Sibirien

Von Ulan Ude nach Wladiwostok sind es etwa 3500 km auf dem Sibirischen Highway. Die Strasse ist in erstaunlich gutem Zustand, nicht wenig fahren wir auf neu asphaltierter Strasse. Eine richtige Wohltat nach Kasachstan und dem zweiten Teil der Mongolei.
Die Landschaft ist immer etwa gleich: Hügelig, Birken- und Fichtenwälder, durchzogen von Flüssen und Seen. Also Grau, Grün und Blau. Sehr schöne Landschaften, aber uns zieht es Richtung Wladiwostok, weshalb wir während 10 Tagen täglich viele Kilometer abspulen.

Ein Wahrzeichen an der Strasse zwischen Moskau und Wladiwostok.

Wir haben beide lieber etwas kühlere Temperaturen, weshalb unsere bisherige Route immer eher nördlich verlief. Wir haben nicht viele Reisende getroffen, die ebenfalls über das Baltikum nach Russland bzw. in die Mongolei gereist sind, viele sind via Türkei gereist.
So freuten wir uns nach den heissen Tagen in der Mongolei und am Baikalsee auf kühle Temperaturen in Sibirien. Denn das weiss doch jedermann: Sibirien = kalt! Aber nein, das ist falsch! Was haben wir geschwitzt bei den durchgehend mindestens 33° im Schatten! Nachdem wir das Auto mit Klimaanlage an unserem jeweiligen Übernachtungsplatz abgestellt haben, liegen wir wie tote Fliegen im Schatten.
Apropos Fliegen: Was das Ganze auch nicht besser macht, sind all die fliegenden Viecher, die bei jedem Halt um uns fliegen und uns zwingen, die Abende im Auto zu verbringen: Fliegen, Eintagsfliegen, Bremsen, Bienen, Bienen-Fliegen, Schmetterlinge, und Mücken, Mücken, Mücken, … Den Jonas haben sie besonders gerne. Er hat innert vier Tagen bestimmt 50 Stiche am ganzen Körper verteilt.

So sehen wir die Mücken am liebsten…
… und so die Schmetterlinge.

Abgesehen davon haben wir die Zeit in Sibirien sehr genossen. Schaut euch nur diese Landschaften an!

  • Ein schöner Übernachtungsplatz in Sibirien.

Doch nicht nur die Natur wird uns in guter Erinnerung bleiben, sondern auch die Freundlichkeit der Russen.
Als wir mal an einem kleinen See einen schönen Übernachtungsplatz gefunden haben, war da auch noch eine Familie, die am See fischte und picknickte. Wir haben etwas mit ihnen gesprochen und zwei Sackmesser verschenkt. Sie hatten sehr Freude und bedankten sich und fuhren dann nach Hause.
Eine Stunde nachdem sie gegangen sind, kommen sie allerdings wieder zurück, diesmal haben sie den Opa noch dabei. Der Herr ist Fotograf und schenkte uns zwei gerahmte Bilder, die er selbst geschossen hat.

Unsere neue Wohnzimmer-Dekoration.

Mongolei: Die Wüste Gobi

Nachdem wir im Westen hauptsächlich auf den asphaltierten Hauptverkehrsachsen unterwegs waren, stechen wir in der Mitte der Mongolei in den Süden runter Richtung Gobi, ab in ein Abenteuer abseits von guten Strassen und Zivilisation.

UNESCO-Weltnaturerbe: Wasserfall Orkhon

Nach dem Kloster in Karakorum fahren wir ins Orkhon-Tal, dieses Tal gilt als Weltnaturerbe. Die Pisten führen erst durch Sand, dann wird es grüner und irgendwann schlängeln wir uns durch eine Lavalandschaft. Es ist sehr interessant, wie der Orkhon-River durch die Landschaft fliesst. Wir übernachten am Fluss, windgeschützt durch riesige Lavawände.
Weiter geht es zum Wasserfall. Wir fahren wie üblich bis zu unserem Ziel. Das wir einen kleinen Umweg machen müssen, da die Strasse plötzlich von einem Zaun unterbrochen ist, stört uns nicht. In der Mongolei gibt es immer einen Weg! Beim Wasserfall angekommen, treffen wir aber gleich auf einen Mann, der nicht so Freude hat, dass wir hier mit dem Auto ankommen. Er meint, wir sollen zurück zum Parkplatz und den Rest laufen. Wir fahren natürlich zurück zum Zaun, welcher anscheinend den Parkplatz markiert, und laufen zum Wasserfall.
Der Wasserfall fällt eigentlich fast in ein Loch. Wir stehen oben am Wasserfall und können 2/3 rund herum laufen. Wir wandern auch runter, um den Wasserfall von unten zu sehen. Dort unten ist wie eine andere Welt, es ist grün und hat viele Bäume und Blumen, eine richtige kleine Oase in der ansonsten sehr steinigen Umgebung.

Der Orkhkon-Wasserfall.

Danach geht es weiter durch das Orkhon-Tal. Bald merken wir, dass sich wohl nicht so viele Touristen weiter ins Tal verirren. Die Piste ist immer weniger befahren und nach der 20. Flussdurchfahrt hören wir auf, die Durchfahren zu zählen. Doch Melanies Navigationskünste führen uns durchs ganze Tal, wiedermal richtige Offroad- und Serpentinenpisten bis auf 2600 müM. Dort oben durchqueren wir das lange Hochtal, um am Schluss über den Pass auf 2800 müM steil in das nächste Flusstal runter zu fahren. Als wir unten ankommen, empfangen uns etwa 20 Schneegeier (fachmännisch überprüft), die alle darauf warten, dass ein Schaf oder Pferd ins Gras beisst. 😉

Mongolen bei der Arbeit im Orkhon-Tal.
Eine der unzähligen Wasserdurchfahrten.

Pneu wechseln

Schon vor dem Wasserfall im Orkhon-Tal  haben wir mit einem Hinterrad an einem Lavastein angehängt, was zur Folge hatte, dass wir einen platten Reifen haben. Glücklicherweise ist es der Reifen, der bereits bei unserer Abfahrt in Hochdorf einen Schlitz hatte. Eigentlich haben wir nicht damit gerechnet, dass wir mit diesem Rad noch bis in die Mongolei kommen.
Wir haben das Loch versucht zu reparieren, aber es war zu gross. Also gehen wir im nächsten Dorf auf die Suche nach einem Automechaniker, der uns den neuen Reifen (welchen wir in weiser Voraussicht seit der Schweiz dabei haben) auf die Felge aufziehen kann.
Die Herren, die neue Reifen verkaufen, sagen uns, wo wir einen Mechaniker mit dieser Maschine finden. Also versuchen wir unser Glück bei einem jungen Herrn. Er meint, dies sei kein Problem und nimmt das Rad mit ins Haus. Alter Reifen runter und neuer drauf, soweit kein Problem, er versteht die Maschine. Dann wird es spannend, da er den Reifen nicht richtig an seinen Platz bringt, kann er ihn nicht aufpumpen. Mittlerweile sind bereits vier Leute am helfen oder zuschauen. Die Kommunikation mit ihnen ist schwierig, wir lassen sie mal machen.
Dann kommt ihnen die Idee, dass sie den Reifen auf die Felge sprengen könnten. Gute Idee. Nur haben sie scheinbar keine Ahnung davon. Mit einem uns nicht bekannten Brennstoff versuchen sie mehrmals, den Reifen auf die Felge zu sprengen. Abgesehen davon, dass alles in Flamme steht, passiert aber nichts. Nach mehreren Versuchen und dem ungeduldig werdenden Jonas gehen wir zu einem anderen jungen Mann, welcher anscheinend nur Reifen wechselt. Dieser hat sein Handwerk im Griff. Allerdings kann auch dieser den Reifen nicht so anbringen, dass er ihn mit Luft füllen kann. Schlussendlich holen wir unseren Bremsreiniger und machen es selber. Fazit: Auch wenn die Mongolen sagen, sie können es, mach es lieber selber. Dann sparst du Nerven und Zeit. 

Jonas versucht nochmals, den platten Reifen zu flicken und zu pumpen. Bringt leider nichts.

Die Highlights in der Gobi

Jetzt geht es endlich los in die Gobi-Wüste! An unserem ersten Tag führt uns die Strasse durch kleine Dünen und karge Landschaften. Und es regnet! Wir hatten den ganzen Tag Regen in der Wüste, das haben wir uns definitiv anders vorgestellt.
Am zweiten Tag fahren wir durch Gesteinslandschaften und finden 5000 Jahre alte Petroglyphen. An diesem Ort haben sich viele Steinzeitmenschen verwirklicht. Es gibt unendlich viele Petroglyphen: Steinböcke, Pfeilbogenmenschen, Hirsche, Kamele und auch ein sehr böser Wolf muss sich da herumgetrieben haben. Beim Zurückfahren vom Hotspot entdecken wir, dass es im ganzen Tal an jedem einigermassen flachen Stein solche Zeichnungen hat. Die Rückfahrt ist also quasi eine Safari. Anstatt lebende Tiere spüren wir aber gezeichnete Tiere auf!

ORIENTIERUNG
Es wird immer trockener und die Wege sind auf der Karte auch nicht mehr eingezeichnet. Wir fahren kreuz und quer durch die Wüste. Jedesmal, wenn sich die Wege kreuzen, überlegen wir, welcher jetzt besser an unser Ziel führen könnte. Manchmal verschwindet der gewählte Weg auch plötzlich wieder, verläuft einfach ins Nichts und keine Spuren sind mehr sichtbar. Dann müssen wir querfeldein fahren, bis wir wieder auf einen Weg treffen.
Schon in den hügeligeren Gegenden hatten wir manchmal das Problem, dass wir auf der Karte keine Strassen eingezeichnet hatten. Aber da konnten wir uns wenigstens an den Hügeln und Tälern orientieren. Ist man sichs sonst gewohnt zu sagen “nimm die dritte Strasse rechts”, sagen wir nun Sätze wie “fahre weiter dem Flussbett entlang und nimm das dritte Tal rechts”.
In der Gobi ist es aber etwas schwieriger, da wir nur von Zeit zu Zeit ein kleines Gebirge durchqueren, ansonsten ist es flach und es gibt nur wenige Anhaltspunkte, an denen man sich orientieren kann.

Eine Seltenheit: Die Wüsten-Autobahn.
Hier sind die Spuren noch deutlich zu sehen.

KHERMEN TSAV UND GURVANTES
Irgendwann finden wir aber wieder einen richtig guten Weg und fahren an einer Mine vorbei auf die nächsten Hügel. Bei Vollmond übernachten wir in den Hügeln. Weit abseits vom letzten Dorf und den letzten Jurten.

Beim Spazieren ist plötzlich der Mond im Weg.

Beim Khermen Tsav Canyon erleben wir dann den bisher wärmsten und auch trockensten Tag. Es ist 35° im Schatten bei der wunderschönen, grünen Oase im Canyon (wir wissen, dass bei euch Zuhause auch warm ist).

  • Die Oase im Khermen Tsav.

Dem Canyon entlang geht es weiter durch die Wüstenlandschaft bis ins Dorf Gurvantes, hier füllen wir wiedermal Wasser und Kühlbox und suchen den Gesteinsbogen, den wir im Reiseführer einer französischen Familie gesehen haben (die Familie haben wir noch im russischen Altai getroffen). Wir konnten den Bogen einfach nicht finden und haben uns schon damit abgefunden, dass er wohl inzwischen eingestürzt ist. Hinter dem letzten Steinhaufen, zeigt er sich dann doch noch. Etwas kleiner, als wir ihn erwartet haben, deshalb haben wir ihn wohl nicht gerade gesehen.

Der kleine Bogen, der doch noch steht.

KHONGORYN ELS
Durch ein farbiges kleines Faltengebirge fahren wir zum nächsten Highlight: die Khongoryn-Dünen. Die Dünen durchqueren wir auf einer offiziellen Strasse auf Sand in einem ausgetrockneten Flussbett. Das macht Spass! Wir fahren noch einige Dünen hoch, dann klettern wir die steilen Dünen zu Fuss hoch und rutschen runter und laufen soweit, bis wir Blasen an den Füssen haben.

Impression aus der Dünenlandschaft Khongoryn Els.

Nach den Dünen merken wir schnell, dass hier der Tourismus beginnt. Die letzten Tage haben wir kaum Menschen gesehen und sind auf erstaunlich guten Strassen unterwegs gewesen. Aber ab den Dünen sind die Pisten sehr schlecht!
Unterwegs ergibt sich eine willkommene Pause. Bei einer Jurte werden gerade Pferde, die in den letzten Wochen wild in der Steppen- und Wüstenlandschaft unterwegs waren, eingefangen. Das war ein Schauspiel, die Pferde wurden mit dem Lasso eingefangen!

Mit dem Lasso werden die Pferde wieder eingefangen.

Nach 120 km Wellblechpiste und unzähligen rasenden Touristenbussen kommen wir in Bayandalai an und haben keine Lust mehr auf Weiterfahren. Wir füllen noch den Wassertank und suchen einen Schlafplatz.

YOLYN AM
Am nächsten Morgen fahren wir zur Geierschlucht. Wir fahren durch den Südeingang, der nur 2.5 Meter breit ist, hinein und dann das Flussbett hinauf, bis wir das Tal über einen sehr schiefen Weg wechseln und im Yolyn Am Nationalpark landen. Die einen kommen bei dieser Strecke an ihre Grenzen, doch Nanuk und Jonas vertrauen einander. 😉

Knapp sind wir bei der Einfahrt durchgekommen.

Im Yolyn Am Nationalpark laufen wir ab dem Parkplatz die 3 km bis zur eigentlichen Geierschlucht. Geier hat es keine, dafür viele Meerschweinchen.
Dort, wo die Schlucht langsam enger wird, hat es noch viel Eis. Zur Info, wir befinden uns immer noch in der Wüste! Man sagt, die Russen hatten hier früher Fleisch bis weit in den Sommer hinein gelagert.
Beim Zurückfahren bemerken wir, dass unsere Tour via Südeingang zur Folge hatte, dass wir den Eingang in die Schlucht und somit auch das Ticket umfahren haben. Die Schranke öffnet sich trotzdem, als wir heranfahren und wir fahren hinaus, ohne dass dies jemanden stört. 

FLAMING CLIFFS
In Dalandzadgad treffen wir nach dem Einkaufen und Tanken auf Margit und Daniel aus Zürich, sie sind mit einem VW T5 unterwegs. Nachdem wir ein bisschen geplaudert hatten, merken wir, dass unser nächstes Ziel dasselbe ist und beschliessen uns, zusammen einen Übernachtungsplatz zu suchen. Etwas ausserhalb der Stadt stellen wir uns mitten in die Steppe, weil sowieso weit und breit kein schützender Fels oder Baum in Sicht ist. Und dann passierts. Melanie springt hinten aus dem Auto und verknackst sich den Fuss in der topfebenen Landschaft. Von jetzt an schlafen wir mit dem Konfiglas im Schlafsack, welches den Fuss während der Nacht kühlt. Eis haben wir natürlich nicht dabei und zurück zum Yolyn Am Nationalpark zu fahren kommt nicht in Frage, da muss das Konfiglas reichen 😉 Am nächsten Morgen ist der Fuss etwa doppelt so breit und so farbig wie die Sandsteine der letzten Tage und wir tauschen beim Fahren immer wieder die nassgekühlten Putzlappen auf dem Fuss.
Bei den Flaming Cliffs angekommen geht Jonas alleine die Gegend erkunden und Melanie lagert den Fuss im Auto hoch. Jonas bemerkt aber schnell, dass man auch von unten zufahren kann. So machen wir uns auf die Suche nach dem Weg, der nach unten führt, sodass Melanie das Wunder auch besichtigen kann.
In der Region soll es auch noch Dinosaurierknochen geben. Leider finden wir keine. Es ist aber kaum zu glauben, dass es hier vor einigen Millionen Jahren eine üppige Vegetation gab und Dinosaurier gewohnt haben.
Später treffen wir Margit und Daniel wieder und suchen uns einen Platz, von dem aus wir die Cliffs bei Sonnenaufgang sehen können.
Am nächsten Tag verabschieden wir uns von den beiden. Merci, es war toll mit euch unterwegs zu sein und sich wiedermal ein bisschen auszutauschen. Gute Weiterreise!

Unser Camp bei den Flaming Cliffs (und nein, dieser Steinhaufen sind nicht die Cliffs).

Unser Ziel ist jetzt Ulaan Baatar (UB). Da Melanie nicht mehr so gut zu Fuss ist, beschliessen wir, nach UB zu fahren und den Fuss einem Arzt zu zeigen.
Unterwegs halten wir noch beim Tsagaan Suvarga. Tönt schön und ist auch sehr schön!

Die wunderschöne Landschaft im Tsagaan Suvraga.

River Point bei Ulaan Baatar

Das River Point hat letztes Jahr eröffnet und ist DER Traveller-Treffpunkt in UB. Es ist von René, einem Österreicher, aufgebaut worden. Er ist seit 1995 in der Mongolei, zuerst war er in Hilfswerken aktiv und hat sich dann anschliessend selbstständig gemacht und das Oasis aufgebaut, ebenfalls ein Traveller-Teffpunkt. Dies musste er dann leider verkaufen und hat dann letztes Jahr das River Point etwas ausserhalb der Stadt eröffnet. Das ist ein wunderbarer Platz mit Jurten, sanitären Anlagen in europäischem Standard und einem tollen Restaurant. Hier bleiben wir zwei Nächte und machen endlich die Mongolei-Berichte fertig.

Zudem haben wir Glück im Unglück, René hatte bei einem Motorradunfall sein Bein verletzt und muss am nächsten Tag sowieso zum Arzt. Das braucht also nur ein Taxi und René weiss, wie hier beim Arzt der Hase läuft. Ein Röntgenbild später ist klar, dass der Knochen nicht beschädigt ist und die Bänder mit einer Schiene geschont werden müssen. Dem Tauchbrevet im August und den Australien-Wanderungen sollten also nichts im Weg stehen!

Der Anblick einer Stadt waren wir nicht mehr gewohnt! Übrigens fährt vor uns ein Toyota Prius, das Standard-Auto hier.

Mongolei: Der Westen

Unsere erste Etappe in der Mongolei führt uns durch den Westen: vom russischen Grenzübergang bis ins Kloster-Dorf Karakorum. Im folgenden Artikel schildern wir unsere ersten Eindrücke und Erlebnisse in diesem äusserst faszinierenden Land.

Grenzübergang

Tagwache 04.45 Uhr, wir wollen die Ersten sein, wenn der Zoll um 09.00 Uhr die Tore öffnet. 45 Minuten Fahrt bis zum Zoll warten auf uns. Die 50 km vor dem Zoll sind Grenzgebiet, in dem wir die Strasse nicht verlassen dürfen und daher in dieser Zone auch nicht übernachten durften. Ein 50-km-Puffer um die Grenze wäre ja in der Schweiz unvorstellbar!
Bei Sonnenaufgang fahren wir also die Asphaltstrasse Richtung Zoll. Niemand ist unterwegs, wir freuen uns, dass wir sicherlich die Ersten sind. Bei der Einfahrt ins Grenz-Dorf, in dem sich einer der drei internationalen mongolischen Grenzübergänge befindet, sehen wir von weitem, dass wir nicht die Ersten sind. Die LKW-Linie ist bereits 150 Meter lang und in der Auto-Linie warten vier Autos und ein Reisecar. Ein Car! Das kann ja heiter werden. Jäno: Dach hochklappen, Kaffee machen und warten ist angesagt. Wir sind natürlich die interessantesten Teilnehmer dieser Warterunde. Nanuk wird von allen Seiten genau begutachtet. Und die Warteschlange vor dem Zoll verlängert sich von Minute zu Minute.

Da hat jemand Kaffee nötig.

Um 08.59 Uhr öffnet sich das Tor zum russischen Zoll. Zuerst wird der Car herein gelassen. Das zieht sich in die Länge, weil sie an diesem Zoll sogar ein Gepäckröntgengerät haben. Jedes einzelne Gepäckstück muss ins Gebäude gebracht werden und vom Gerät gescannt werden. Das dauert natürlich seine Zeit bei einem 50-Personen-Bus.
Um 10.30 Uhr können wir ins russische Zollgelände fahren. Der freundliche Zöllner erklärt uns, wie der Ablauf ist und wir erklären ihm, dass wir kein Gepäck haben. 😁 Er wirft einen Blick ins Auto und sagt, das sei in Ordnung, wir müssen nicht das ganze Auto entladen und unsere Unterhosen einzeln zum Scanner tragen. Also können wir ohne Gepäck zur Kontrolle, wobei wir noch zwei Mal von anderen Zollbeamten kritisch gefragt werden, ob wir wirklich kein Gepäck dabei hätten.
Das Ganze geht rasch voran. Die Kontrolle vom Auto ist auch schnell erledigt und so fahren wir schon bald die 25 km weiter durchs russische Niemandsland bis zum mongolischen Zollbereich.
Noch vor dem mongolischen Zoll müssen wir zur Desinfektion. Das läuft folgendermassen ab: Wir fahren mit dem Auto durch eine Grube, in der ein bisschen Dreckwasser liegt und bezahlen dann 50 Rubel. Desinfektion beendet. Später beobachten wir, wie der Desinfektions-Beamte mit dem Kanister zum nahe gelegenen Bach läuft und Wasser holt, mit welchem er die Grube wieder etwas auffüllt.
Als wir dann an der Reihe wären, um in den mongolischen Zoll zu fahren, haben sie leider gerade Mittagspause. Die Tore werden vor unserer Nase geschlossen. Nach einer Stunde Mittagspause dürfen wir dann endlich ins mongolische Zollgelände fahren.
Wir wissen, dass wir einfach drei Stempel brauchen. Wir schauen mal, was die anderen so machen und laufen ihnen nach. In einem Gebäude ist die Passkontrolle. Wir stehen an, bis eine Frau kommt, uns aus der Reihe nimmt und Jonas mit ihr wieder nach draussen muss für die Autokontrolle. Das Einzige, was sie genauer anschaut, ist das Glas mit der Barilla-Pesto. Weil es grün ist, meint sie, es sei Marihuana. Zum Glück müssen wir das Glas nicht abgeben, denn diese Pesto war ein absoluter Glückskauf, Pesto kriegt man in dieser Gegend kaum. 
Inzwischen sind unsere Pässe vom Migrationsamt kopiert und wir stehen wieder an der Personenkontrolle an. Die Leute hinter uns wechseln alle die Reihe, als sie merken, dass es bei uns etwas länger dauert, da die Zollbeamtin all unsere Daten eintippen muss und mit den englischen Bezeichnungen auf dem mongolischen Visum überfordert ist.
Anschliessend muss Jonas bei der Quarantäne-Kontrolle und bei der Grenzkontrolle einen Stempel holen und das Auto wird nochmals kontrolliert. Wieder muss Jonas die Pesto erklären und die Visitenkarten sind ihm auch nicht geheuer. Warum auch immer. Er gibt uns dann trotzdem grünes Licht und wir dürfen einreisen.
Welcome to Mongolia!

Nordroute

In der Mongolei gibt es drei West-Ost-Hauptverkehrsachsen: Die Nordroute, die Mittelroute und die Südroute. Wir entscheiden uns aufgrund von Empfehlungen, zuerst auf die Nordroute einzubiegen, dann auf die Mittelroute und dann irgendwann auf die Südroute zu wechseln. Von der Südroute aus würden wir dann via Ulaan Baator Richtung Norden zurück nach Russland an den Baikalsee fahren.
Die Nordroute führt uns auf Schotterpisten durch ein enges Tal hinab, bis wir auf eine Ebene kommen. Uns verschlägt es die Stimme. Das ist jetzt die Weite, von der man immer hört. Es geht über 50 km flach hinüber über eine riesige Schotterfläche bis der nächste Hügelzug kommt. Damit ihr euch das vorstellen könnt: man sieht von Hochdorf aus flach bis auf den Brünig! 
Auf unserer Karte geht die Strasse mehr oder weniger gerade durch die Ebene. Wir merken aber schnell, dass die Pisten sich von Jahr zu Jahr verändern. Einmal gibt es die Einfahrt für die Flussdurchfahrt nicht mehr und ein paar Mal verpassen wir die Abzweigung, die es nicht mehr gibt. Schlussendlich fahren wir im Zickzack etwa 80 km bis wir auf der anderen Seite ankommen. Immerhin hat jetzt der Beifahrer beim Navigieren ordentlich zu tun und muss sich neue Techniken aneignen, nachdem wir nun schon über 10’000 km auf meist gut kartierten Strassen gefahren sind.

  • Ein seltener Wegweiser auf der Nordroute.

Nomaden

In der Mongolei leben etwa 3.2 Mio Menschen. Davon rund 1.5 Mio Menschen in der Hauptstadt Ulaanbaator. Daher sieht man in der restlichen Mongolei nicht so viele Menschen und erst recht nicht viele Dörfer.
Die Nordroute führt uns über einige Hochebenen. Immer wieder kommt uns ein Lieferwagen entgegen, der vollgepackt ist. Die Nomaden ziehen mit diesen Lieferwagen weiter und zügeln damit ihre Jurte auf die Hochebene. In den Dörfern können wir immer wieder eingezäunte Grundstücke ausmachen, die momentan leer stehen. Das sind wohl die Winterquartiere der Nomaden, die jetzt unterwegs sind.

Hier wird gezügelt!

Strassenzustand

Die ersten ca. 100 km in der Mongolei sind wir also auf der Nordroute auf Schotterpisten gefahren, so wie man sich die Strassen der Mongolei vorstellt: holprig, mehrspurig, verzweigt, unendlich, … Sobald wir aber die Nordroute verlassen und auf die Mittelroute wechseln, ändert sich unser Eindruck: Wir fahren auf Asphaltstrassen in sehr gutem Zustand. Die Strassen sind in einem deutlich besseren Zustand als die Strassen von Kasachstan. Entsprechend kommen wir auch schnell vorwärts!

Wir fahren über neue Asphaltstrassen. Neben dieser Strasse sind noch die alten Wege zu sehen.

Der Strassenbau in der Mongolei wird von den Chinesen gemacht. Ca. 100 km der Mittelroute sind noch nicht asphaltiert. Doch die Chinesen arbeiten mit Hochdruck daran und es macht einen ziemlich professionellen Eindruck. Wir erinnern uns an den Strassenbau in in Kasachstan zurück (welcher übrigens von den Italiener gemacht wird), wo immer in 1km-Abschnitten gearbeitet wird: Ein Kilometer ist fertig, beim nächsten Kilometer werden erst die Bachunterführungen verlegt, beim nächsten Kilometer wird der Deckbelag eingebaut, beim nächsten Kilometer wird geschottert, usw. Und das über 100 km. Und als Autofahrer muss man natürlich die ganze Strecke auf Holperpisten umfahren.
Im Gegensatz zu den Kasachen geben sich die Mongolen also richtig Mühe mit dem Strassenbau, wie man auch am folgenden Foto erkennen kann:

Von Hand werden die Mittelstriche nachgemalt.

Sehenswürdigkeiten entlang der Mittelroute

Vorneweg: Die Mongolei muss man einfach durchfahren und erleben, es gibt hier nicht die Touristen-Hotspots wie in anderen Ländern. Die Landschaft und die Tiere entlang unserer Route sind die Sehenswürdigkeiten. Neben unzähligen Geier, Pferde, Kamele und Yaks sehen wir auch einen Adler, zwei Wüstenfüchse, Hasen und Mongoleigazellen. In den trockenen Gebieten dominieren die Rennmäuse und Ziesel (welche wir in einem vorhergehenden Bericht fälschlicherweise Erdmännchen genannt haben).

  • Yak

Trotzdem bietet die Geschichte und die Natur einige Highlights, die wir uns nicht entgehen lassen wollten:

VULKAN KHORGO UND WEISSER SEE
Der Khorgo Vulkan und der Weisse See liegen in einem Naturschutzgebiet. Beim Eingang hat es tatsächlich sogar einen Drehbaum (das ist ein Schlagbaum, der weggedreht wird 😉) und wir dürfen Eintritt bezahlen. Über Offroadpisten geht es am Vulkan vorbei bis zum See, denn da gibt es sicherlich die schönsten Plätze zum Übernachten. Am See bemerken wir aber noch vor dem Aussteigen, dass es von Fliegen nur so wimmelt und alles von den Kühen vollgeschissen ist. Wir steigen also nur schnell für ein Foto aus dem Auto und beschliessen dann, dass wir wieder zurück fahren und in der Nähe vom Vulkan unser Nachtlager aufschlagen.
Am nächsten Morgen wandern wir zuerst etwas auf den Lavafeldern. Hier gibt es viele Höhlen zu erkunden. Anschliessend fahren wir zum Vulkankegel und wandern nach oben, um den Krater einmal zu umwandern. Die Aussicht ist wunderschön und man sieht bis zum See, wo die Lavaströme auf das Wasser treffen.

Es führt sogar eine Treppe auf den Vulkan hoch.
Der Vulkankegel in seiner vollen Pracht.

HIRSCHSTEINE UND MINEN
Um wieder mal etwas Abwechslung in die eintönige Route entlang der Asphaltstrasse zu bringen, machen wir eine Offroad-Tagesrundtour. Auf dieser Strecke fahren wir etwas in die Steppe raus. Dort besichtigen wir zuerst eine stillgelegte Mine. Die Wagen, mit denen das Material heraustransportiert worden ist, stehen immer noch in der Wiese und die Zugänge zur Mine sind noch sichtbar. Sogar ein unendlich tiefes, senkrechtes Loch mit ca. einem Meter Durchmesser ist noch zu sehen. Abgesperrt ist natürlich nichts, wer weiss wie viele Schafe inzwischen dort unten liegen.

Eine verlassene Mine.

Auf unserer Rundtour treffen wir immer wieder auf sogenannte Hirschsteine, welche in der ganzen Mongolei vorkommen. Das sind mannshohe Steine mit eingravierten Mustern und markieren Grabstätten von Stammesoberhäuptern oder anderen wichtigen Personen.

Ein Hirschstein.

KLOSTER ERDENE ZUU
In Karakorum besuchen wir tatsächlich ein buddhistisches Kloster, es war das erste seiner Art in der Mongolei. Innerhalb der Mauer des Klosters befinden sich mehrere Klostergebäude, eines eindrücklicher als das andere. Ein solches Detailreichtum an einem Gebäude haben wir noch selten gesehen! Jedes einzelne Gebäudeteil ist bis auf den letzten Quadratzentimeter verziert und farbig angemalt, kein Wunder dauerte der Bau über 300 Jahre. Die Gebäude sind zudem aus Holz und es wurden keine Nägel oder Schrauben verwendet, die Holzteile sind alle ineinander verkeilt.

  • Ein Gebäude des Erdene Zuu Klosters.