Australien: Der Südwesten

Wir erreichen Perth schon 3.5 Wochen bevor wir das Auto in den Container laden müssen. Somit bleiben uns noch einige Tage für einen Abstecher in den Südwesten Australiens. Zeit, um das Tempo runterzufahren und die letzten Tage zu geniessen. Das klappt übrigens prima bei angenehmen Temperaturen und wenigen Fliegen!

Die Goldmine in Kalgoorlie

Natürlich darf man Australien erst verlassen, nachdem man eine Mine besichtigt hat. Wir buchen also in Kalgoorlie eine Goldminen-Tour.

Mit einem Bus voller Pensionierten und uns zwei Schnittsenkern besichtigen wir die Super-Pit-Goldmine. Auf der Tour bekommen wir einen schönen Einblick in die Mine. Und endlich sieht Jonas einmal richtige Baumaschinen! Die Caterpillar Hauk 793c sind schon ganz eindrücklich, wenn sie im Schneckentempo 230t Gestein aus der 700m tiefen Goldgrube fahren.
Wir fahren auch durch die ganze Goldwasch-Anlage und unser Fahrer erklärt genau, wie der Prozess  funktioniert. Er redet aber so viel und vor allem so australisch, dass wir irgendwann nicht mehr zuhören und einfach gespannt aus dem Fenster schauen und Aussicht nach Gold halten. Aber das haben sie natürlich gut versteckt und wir bekommen leider kein Gold zu sehen.

  • Die 700 m tiefe Mine.

Cape Le Grand Nationalpark

Nach dem Golden Outback fahren wir an die Südküste Australiens. Genauer gesagt nach Esperance. Nachdem alle Läden und vor allem alle Fish&Chips-Restaurants geschlossen hatten, suchen wir uns einen Platz am Meer und werden im Cape Le Grand Nationalpark fündig.
Zwischen den schneeweissen Dünen parkieren wir das Auto und machen einige Tage Pause. Dabei kommt richtiges Alphütten-Feeling auf: Es herrschen kühle Temperaturen, der Blick nach draussen führt zu den schneeweissen Hügel und drinnen ist es dank unserer Heizung kuschelig warm. Und zu all dem ist noch erster Advent!

Nach dieser Pause fahren wir zurück Richtung Esperance, wobei wir die 35 km lange Strecke entlang des Strandes wählen.
Unterwegs sichten wir in der Rossiter-Bucht Delfine. Melanie schlüpft sofort in den Wetsuit und schwimmt mit der Unterwasserkamera ausgerüstet ins Meer hinaus. Es dauert nicht lange und circa 10 Delfine haben sich um sie geschart!

Nach einigen weiteren Stops im Nationalpark sind wir zurück in Esperance und entscheiden uns, die ganze Runde noch einmal zu machen, wir haben ja Zeit! Wir fahren also wieder in die Dünen zum Übernachten und fahren dann am nächsten Tag wieder die Strecke am Strand entlang nach Esperance.

Die Delfine lassen uns auch beim zweiten Durchgang nicht im Stich, sie sind zur gleichen Zeit wieder am gleichen Ort. Diesmal schlüpfen wir beide in den Wetsuit und gehen mit den Delfinen schwimmen. Ein junger Delfin getraut sich sogar unter uns durch zu tauchen. Was für ein unvergessliches Erlebnis!
Bis jetzt haben wir alle Tierfütterungen ausgelassen, weil es uns einfach nicht passt, wie die Tiere für den Tourismus angelockt werden. Und doch haben wir jetzt mit etwas Geduld die Delfine zu Gesicht bekommen. An dieser Stelle Danke an die Delfine für das Erlebnis.

  • In den Dünen des Cape Le Grand NP

Albany und Umgebung

Nach Esperance fahren wir langsam Richtung Albany und suchen uns immer wieder Übernachtungs-Plätze am Meer. Das ist in dieser Region kein Problem.
Kurz vor Albany machen wir die Wanderung zum Granit-Skywalk. Zu oberst auf dem Berg gibt es eine Aussichtsplattform, welche an die Granitspitze gebaut ist. Natürlich besteht der Boden aus Gitter, damit man auch ein mulmiges Gefühl bekommt beim Laufen in 30 Metern Höhe.

  • Einer von vielen Beaches.

In der Nähe von Albany verabreden wir uns mit Jila und Walter, welche wir das erste Mal im November im Cape Range Nationalpark getroffen haben. Sie haben sich mit Gabi und Marco verabredet (travelers.ch). Das sind auch zwei Schweizer, die ihren Camper nach Australien mitgebracht haben. So treffen wir uns alle an der schönen Shelley Beach und bleiben gleich 4 Tage.

Marco ist ein begeisterter Fischer. Wir wittern die Chance, dass wir mit unserer Fischerrute, die wir in Russland gekauft haben, doch noch etwas fangen könnten. Bis jetzt sind wir nämlich erfolglos geblieben und haben uns kaum getraut, unsere Rute neben den australischen Profi-Fischern auszupacken.
Und so kommt es, dass Jonas einen Fischerkurs bekommt und dann auch gleich zum erfolgreichen Fischer mutiert. Am Abend zeigt uns der gelernte Koch Marco auch gleich noch, wie man die Fische fachgerecht ausnimmt und zubereitet. So werden die Tage mit Fischen, Fisch essen und Plaudern verbracht. An dieser Stelle ein grosses Dankeschön an Jila, Walter, Gabi und Marco für die tollen Tage am Shelley Beach.

  • 1: Knoten-Theorie
  • Die Shelley Beach in Schweizer Hand.

Denmark und Umgebung

Für uns geht es weiter Richtung Westen. In Denmark besuchen wir Annis Schokoladen-Fabrik. Eine ausgewanderte Schweizerin, die im grünen Südwesten ihren Traumplatz gefunden hat.
Den Abstecher zum Greenpool und den Elefantrocks lassen wir uns auch nicht nehmen und sehen uns die gefühlt 1000. Felsgruppierungen an.

Danach fahren wir zu den Feuerbäumen. Diese Bäume brennen nicht, keine Angst. Die Bäume haben früher als Aussichtsplattform gedient, um Buschbrände frühzeitig zu sichten. Denn hier bestehen die Wälder aus extrem hohen Bäumen und man hat keine Chance in der flachen Landschaft über den Wald hinauszusehen.
Wir klettern die “nicht Suva” taugliche Leiter bis auf 65 m hoch. Die oberste Plattform ist gleich hoch wie die letzten Äste des Eukalyptusbaumes. Von dort oben haben wir eine unglaubliche Weitsicht über den Wald.

  • Diese Leiter führt in die Baumkrone hoch.

Margaret River und Umgebung

Dann folgt schon die letzte Nacht, welche wir auf dieser Reise direkt am Meer verbringen können. An der Jasper-Beach platzieren wir uns am Strand und probieren unsere Fischerkünste noch einmal aus, diesmal ohne Unterstützung eines erfahrenen Fischers. Melanie fängt gleich einen 25cm-Hering. Der macht sich sehr gut auf dem Teller! Jonas hat heute etwas weniger Glück. Er fängt nur einen Vogel, dem wir dann mühsam den Haken wieder aus dem Schnabel ziehen müssen.

In Hamelin Bay besuchen wir noch die Rochen, welche sich direkt am Strand den vielen Touristen präsentieren. Und am Boranup Beach versuchen wir unser Glück noch ein letztes Mal beim Surfen. Beim Versuchen bleibt es auch, wir brauchen noch viel Übung!

  • Am Jasper Beach

In Margaret River machen wir eine Wein-Tour. Das ist ein Muss in dieser bekannten Weinregion. Unser Tourguide Terry ist ein lustiger Typ, der uns alles über den Wein erklärt und uns zu den Winzereien und Brauereien bringt. Wir verstehen nicht immer alles. Aber das macht nichts, wir sind ja sowieso zum Wein trinken gekommen.
Auf dem Camping in Margaret River bekommen wir noch eine Papageien-Show. Unsere Sonnenblumenkerne, mit denen wir nicht mehr wissen was anzustellen, werden an die Papageien verfüttert. Melanie, die ein paar Kerne in die Hand nimmt, wird sofort belagert und dient als Papageien-Baum.

Von Perth aus geht es nach Hause

In Perth putzen wir wieder mal das Auto. Wir putzen aber nicht mehr so gründlich wie in Vladivostok, schliesslich gibt es in Europa keine Quarantäne-Kontrolle. Nach zwei Nachmittagen Putz- und Trocken-Arbeit sind wir zufrieden und geben Nanuk in Fremantle ab, wo er später in den Container geladen wird.

  • Kräftig einschäumen

Für das Wochenende haben wir in Fremantle ein Airbnb gemietet und besichtigen die sehr angenehme Vorstadt von Perth. Wir geniessen die letzten Fish&Chips und unser letzter Sonnenuntergang in Australien. So richtig können wir es noch nicht glauben, dass unser Abenteuer bereits vorbei ist.

  • Fremantle

Dankeschön!

Nun fliegen wir über Singapur nach Hause und hoffen, dass uns der Alltag nicht gleich überrollt. Wir freuen uns, die Familie und Freunde wieder zu sehen und hoffen, dass wir am Flughafen Zürich abgeholt werden und nicht nach Hause laufen müssen (#Livio) 😉

Wir möchten uns an dieser Stelle noch bei all unseren Bekanntschaften auf der Reise bedanken, dass ihr ein Teil unserer Reise wart. Wir nehmen viele tolle Momente nach Hause, die wir nie wieder vergessen werden. DANKE!

Nicht zuletzt möchten wir uns auch bei euch Lesern bedanken. So ein
Blog betreiben kann manchmal ganz schön aufwendig werden. Aber dank eurem Feedback sind wir immer dran geblieben und haben fleissig
getextet. Besonders gefreut haben wir uns über die unzähligen, sehr amüsanten Kommentare und Mails. Die älteren Generation haben da alles gegeben!

Das wird somit vorerst unser letzter Blogbeitrag. Wir müssen jetzt all die Erlebnisse verarbeiten und diese unglaubliche Zeit sacken lassen, ihr habt nun also Ruhe vor uns!

Wir wünschen an dieser Stelle euch allen schöne Weihnachtstage einen guten Start ins neue Jahr und viel Gefreutes!

Seeya
Melanie & Jonas

Zurück in Russland: Altai

Kasachstan und unser nächstes Reiseziel Mongolei teilen keine Grenze. Dazwischen liegt noch ein kurzes Stück Russland. Beziehungsweise China, aber da wir in China mit unserem Führerausweis nicht Auto fahren dürfen, war China nie ein Thema für uns.
Dieses kurze Stück Russland war für uns anfänglich also eine Durchfahrt, der wir nicht viel Beachtung schenkten. Bei unseren Vorbereitungen realisierten wir dann aber, dass uns hier mehr erwartet: Das Gebirge Altai! 

Unser neuer Indoor-Tisch

In der ersten grossen Stadt, die wir angefahren haben, finden wir sozusagen den Hornbach der Russen. Hier nennt er sich Leroy Merlin. Das Regenwetter der letzten Tage zeigte uns auf, dass ein Tisch im Auto noch praktisch wäre. Bisher haben wir das hohe Regal im Auto als Tisch genutzt, wenn es das Wetter erforderte.
In diesem Hornbach finden wir alles, was wir brauchen: Schubladenschienen, Holz (auf unsere gewünschten Masse zugeschnitten), Schrauben, Schnallen. 
Am Abend müssen wir dann aber feststellen, dass unser Plan mit den gekauften Schubladenschienen nicht funktioniert. Also suchen wir am nächsten Tag einen weiteren Baumarkt auf, der das Material für unseren geänderten Plan bieten kann: Akkuschrauber und Winkel. Wobei der Akkuschrauber für dieses Projekt nicht notwendig gewesen wäre. Aber in weiser Voraussicht (vor der Verschiffung in Vladivostok müssen wir das Auto ganz sauber putzen und dazu unsere gesamte Einrichtung aus- und wieder einbauen) haben wir den Akkuschrauber jetzt schon besorgt.
Der neue Tisch lässt sich sehen! Die Platte ist normalerweise rüttelfest verstaut und kann bei Bedarf an das Regal gehängt werden und als Tisch genutzt werden.

Melanie mit Tisch und Akkuschrauber.

Registrierung

In Gorno-Altaisk wollen wir uns registrieren. In Russland ist es üblich, dass man sich registrieren muss, wenn man länger als 7 Tage an einem Ort ist. Doch “Ort” ist nicht so genau definiert. Die einen reden da von Städten und die anderen von Bezirken.
Die Beamtin weiss nicht so recht, was wir wollen und wir wissen nicht so recht, was sie will. Sie erklärt uns, wir müssten uns nur registrieren, wenn wir länger als eine Woche in dieser Stadt (Gorno-Altaisk) bleiben, was bei uns nicht der Fall ist.
Doch sie wurde gwundrig, weshalb wir ein Business-Visum haben, wenn wir doch offensichtlich umherreisen. Wir erklären, dass das Umherreisen zu unserem Business gehört und entscheiden uns, doch besser zu gehen und das mit der Registrierung zu lassen. Das hat auf jeden Fall beim Ausreisen keine Schwierigkeiten bereitet.

Chutsky Trakt

Der Chutsky Trakt ist eine 1’000 km lange Strasse von Novosibirsk bis an die Grenze zur Mongolei, die früher als Poststrasse diente. Heute ist die Strasse sehr gut ausgebaut, was eine schöne Abwechslung zu den Strassen des letzten Monats in Kasachstan ist.
Wir fahren ab Gorno-Altaisk dem Chutsky Trakt entlang durch abwechslungsreiche und sehr schöne Berg-, Wald- und Flusslandschaften. 
Entlang der Strecke hat es diverse Haltepunkte und Highlights: die Tremola des Altai, Passstrassen, Petroglyphen, Seen, Marslandschaften, …

Der Chutsky Trakt.

Diese Region, besonders im nördlichen Teil des Chutsky Traktes, ist sehr touristisch. Die Sehenswürdigkeiten sind wieder mit braunen Hinweistafeln markiert, die Strasse ist in einem tadellosen Zustand und entlang der Strecke findet man etwa all 200 Meter ein kleines Feriendorf vor. Diese Feriendörfer sind eher Campings mit kleinen Lodges, die ihre typische Bauweise haben. Viele dieser Lodges befinden sich im Aufbau oder werden gerade renoviert. Obwohl es also eine sehr touristische Region ist, sind wir fast die einzigen Touris, die Saison hat hier noch nicht begonnen.

Ein typisches Feriendorf in der Region Altai.

Entlang dieser Strecke gibt es auch wieder vermehrt Polizeikontrollen. Einmal werden auch wir an den Strassenrand gewunken und erstmal auf Russisch vollgequatscht. Wir haben keine Ahnung, was der Polizist von uns will. Die Papiere, die wir ihm hinhalten, will er jedoch nicht sehen. Als der Polizist realisiert, dass wir absolut kein Russisch verstehen, verwirft er nur die Hände und winkt uns wieder zurück auf die Strasse.
Da waren uns die Papp-Polizisten in der Wolga-Region schon sympathischer. 😉 

Melanie mit einem russischen Polizisten.

Erlebnisse russischer Art

Auf einem Pass schlendern wir durch die Marktstände auf der Suche nach Honig. Die Marktfrauen verkaufen alle die gleichen mongolischen Filzerzeugnisse: Socken, Handschuhe, Strümpfe,… Ein Mann bietet allerdings eine braune Masse in Gläsern an. Schon freuen wir uns, dass wir den Honig gefunden haben. Bei näherem Betrachten stellte sich aber heraus, dass es etwas Flüssiges ist. Wir verständigen uns wieder mal mit Handzeichen und kommen zum Schluss, dass es Schnaps sein muss. Schliesslich ist das Gebräu auch in einer Schnapsflasche abgefüllt. Auch gut, wir nehmen die grösste Flasche. Der Bär auf dem Etikett hat es Jonas angetan.
Am Abend stellt sich dann heraus, dass der Bär auf dem Etikett ein Biber ist und dass der Schnaps schrecklich nach Gülle stinkt. Als wir dann zwei Tage später wieder mal Internet haben, gehen wir dem Schnaps auf den Grund. Wir stellen fest, dass es sich gemäss Wikipedia nicht um Schnaps, sondern um Bibergeil handelt.

Am Wochenende pausieren wir an einem kleinen, abgelegenen See, da wir unser Glück beim Fischen versuchen wollen. Scheinbar flüchten alle russischen Männer am Wochenende vor ihren Frauen und gehen gemeinsam fischen und campen. Wir sind also nicht die einzigen Camper am See. Am See haben sich rund 6 Gruppen Männer eingerichtet, die den ganzen Tag auf dem See fischen und am Abend natürlich festen.
Wir probieren natürlich unsere neu gekaufte Fischerrute aus. Zu festen gibt es dann aber nichts, da wir keinen Fisch gefangen haben. 

Jonas beim Fischen.

Big Five von Russland

Nach dem Vorbild der Afrikaner haben wir uns die Big Five von Russland zusammengestellt. Das sind 5 wilde Tiere, die typisch für Sibirien sind: Bär, Elch, Schneeleopard, Wolf, Adler.
An einem Abend beobachten wir völlig überrascht, wie zwei Elche den Fluss, an dem wir übernachten, durchqueren.
Greifvögel sieht man viele in dieser Gegend. Wir können sehen, wie sie im steilen Gelände einen Fuchs jagen. Später staunen wir nicht schlecht, als ein Adler mit mindestens 2 Meter Spannweite vor uns auf dem Weg bei einem toten Fohlen steht und zum Abflug ansetzt. Wir beobachten ihn, wie er durch die Lüfte fliegt. Unglaublich schön!
Zwei von fünf, an den anderen bleiben wir dran. Und sorry, es gibt keine scharfen Fotos, da wir beide Tiere überraschenderweise angetroffen haben.

Katu-Yarik und Teleskopsee

Vom Chutsky-Trakt machen wir einen Abstecher zum 150 km entfernten Teleskopsee. Die Offroad-Strecke führt durch wunderschöne Landschaften und wieder vorbei an gefrorenen Seen.
Von den Katu-Yarik-Serpentinen haben wir gelesen, dass es eine sehr schlechte und gefährliche Strasse ist. Doch von all unseren Offroad-Serpentinenstrassen, die wir bisher gefahren sind, waren die Katu-Yarik-Serpentinen die ungefährlichsten. 
Allerdings kommt man ohne Allrad nicht weit. Vom Hörensagen wissen wir, dass die 2WD’s mit dem Traktor hochgezogen werden.

Der Katu-Yarik-Pass, welcher zum Südufer des Teleskopsees führt.

Im Tal führt die Offroadpiste 60 km immer dem Fluss entlang Richtung Teleskopsee. Wir geniessen die Fahrt durch das fast unbewohnte Tal bei schönstem Wetter. Die Strasse endet am See in einer Sackgasse. Weiter geht es nur mit der Fähre, welche man vorbestellen müsste. 
Weil es keine Leute hat, wählen wir als Übernachtungsplatz den Strand direkt am Teleskopsee.
Am Abend kommt noch eine russische Reisegruppe, die unser Auto bestaunen und es nicht verstehen, dass wir keinen Wodka haben. Doch es ging nicht lange und einer der Reisegruppe holte seinen selbstgebrannten Samogon (wahrscheinlich ein Grappa), den wir dann im grossen Becher probieren durften. 
Wir nehmen denselben Weg wieder zurück, den wir gekommen sind. Auf dem Rückweg treffen wir auf Kerstin und Torben aus Deutschland, die mit dem LKW unterwegs sind. Bei Kaffee tauschen wir uns aus und dürfen noch ihren LKW besichtigen. Das lässt Jonas gleich träumen. 

Weitere Highlights am Chutsky-Trakt

Zurück auf dem Chutsky-Trakt geht es weiter Richtung mongolische Grenze. Auf dieser Strecke halten wir bei einem Geysir-See an. Man sieht im See Gas aufsteigen, das dann aber unter dem Wasserdeckel hängen bleibt. Der Geysir ist also nicht vergleichbar mit den isländischen Geysiren, aber trotzdem sehr schön anzusehen. Die Umgebung ist sehr märchenhaft. Wohl darum haben die Betreiber auch Schnitzereien einer Hexe und von Rotkäppchen aufgestellt.

Der Geysir-See.
Ein Bächlein beim Teleskopsee.

Weiter östlich wandern wir noch in einer marsähnlichen Landschaft. Die Farben Rot, Orange und Gelb dominieren das Gestein.

Der sogenannte Mars 1.
Und der sogenannte Mars 2.

Ein weiteres Highlight sind auch die Treffen mit vielen anderen Reisenden, die ähnlich unterwegs sind wie wir. Im Altai müssen alle der gleichen Strasse entlangfahren. Und je näher wir an die Grenze zur Mongolei kommen, desto häufiger kommen uns Gleichgesinnte entgegen. Neben deutschen Pärchen haben wir auch Schweizer und eine französische Familie in einem Landrover angetroffen. Man hält kurz an der Strasse und tauscht Erfahrungen, Geheimtipps und Kontaktdaten, bevor es wieder weiter geht.

Grenzübergang Mongolei

Da am Sonntag die Grenze geschlossen hat, wollen wir am Samstag Morgen noch in die Mongolei einreisen. Am Freitag machen wir daher einen gemütlichen Tag im letzten Dorf vor der Grenzzone, in der man nicht campieren darf, um am Samstag fit zu sein. Man weiss ja nie, wie die Überfahrt ins nächste Land abläuft, vielleicht werden unsere Nerven wieder während unmenschlichen Wartezeiten strapaziert. 
Am Samstag Morgen treffen wir wiedermal auf Schweizer. Steffi und Christoph kommen gerade aus der Mongolei und wir tauschen uns noch aus. Sie sagen uns, dass an der Grenze nichts los ist. Wir freuen uns, dass wir nicht lange warten müssen. 
45 Minuten später stehen wir am russischen Grenzposten und niemand steht an. Doch warum ist das Tor zu? 🤔
Wir finden heraus, dass ein lokaler Feiertag (Kinder- und Muttertag) ist. Jetzt wissen wir auch, warum nichts los ist. 😁
Weil man hier nicht campieren darf, müssen wir wieder 50 km zurückfahren und bis Montag warten, bis wir endlich in die Mongolei einreisen können.

Der verschlossene Grenzübergang zur Mongolei.